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vit_extern:system:pferd:servit_pferd:hauptsystem:benutzerdoku:online:untersuchungen:plausibilitaetspruefung

Plausibilitätsprüfung

Nutzung der Mikrosatelliten für die Plausiprüfung

Laut des international festgelegten Sets (ISAG-Standard) werden folgende Mikrosatelliten (Marker) für die Abstammungsüberprüfung und somit für die Plausiprüfung berücksichtigt:

  • AHT4
  • AHT5
  • ASB2
  • ASB17
  • ASB23
  • HTG4
  • HTG10
  • HMS2
  • HMS3
  • HMS6
  • HMS7
  • VHL20

Als optionale Marker werden folgende Marker verwendet:

  • CA425
  • HMS1
  • HTG6
  • HTG7
  • LEX3

Es gibt einen weiteren optionalen Marker UM011. Dieser Marker wird in der Plausiprüfung nicht berücksichtigt.

Handelt es sich um einen optionalen Marker, wird zusätzlich der Vermerk 'opt.' angezeigt:

Ein Ergebnis 'Mikrosatelliten (MS) - Einzelnachweis' (E-Ergebnis) wird für eine Plausiprüfung verwendet, wenn die Mindestanforderungen erfüllt sind:

  • ein 'Mikrosatelliten (MS) - Einzelnachweis' gespeichert ist
  • das Ergebnis vorhanden ist (Anzeige als 'registriert')
  • mehr als 10 Standard-Marker des ISAG-Sets vorhanden sind (d.h. mind. 11 Marker) oder zu den 10 Standard-Marker mind. 2 optionale Marker vorhanden sind

Ein Marker-Ergebnis mit '–' wird ignoriert. Ein Marker-Ergebnis mit 'x-' oder '-x' wird verwendet.

Wenn bei einem Pferd mehrere E-Ergebnisse vorhanden sind, wird von den für die Plausiprüfung relevanten E-Ergebnissen das aktuellste E-Ergebnis (1. Antragsdatum und 2. Eingangsdatum/zurück) verwendet. Sind mehrere E-Ergebnisse mit dem identischen Antragsdatum gespeichert, wird das Ergebnis mit dem aktuellsten zurück/Eingangsdatum berücksichtigt.

Die Verwendung der E-Ergebnisse für die Prüfung der Vaterschaft/Mutterschaft wird nach einer Priorisierung vorgenommen, d.h. sind bei dem Vater bzw. der Mutter bzw. bei den zu prüfenden Alternativeltern mehrere E-Ergebnisse vorhanden, wird das relevante E-Ergebnis des Elterntieres ermittelt:

  1. nach Anzahl der Marker (absteigend): die Anzahl der Standard-Marker wird höher priorisiert, als die Anzahl der optionalen Marker
  2. nach Aktualität: Antragsdatum (absteigend), falls nicht vorhanden wird das Eingangsdatum/zurück (absteigend) berücksichtigt
  3. nach Herkunft der Daten:
    1. Datenherkunft = Institut (ohne 71 = vit Imputing), d.h. die vom Institut übermittelten Ergebnisse haben Vorrang vor den in serv.it PFERD erfaßten Daten
    2. Datenherkunft = z.B. serv.it PFERD, d.h. die vom Verband erfaßten Ergebnisse haben Vorrang vor den imputeten Ergebnissen
    3. Institut = 71 vit Imputing
    4. Datenherkunft = leer

Plausiprüfung

Aufgrund der Vererbungsregel erhält das Tier je Marker ein Allel von dem Vater und ein Allel von der Mutter. Diese Regel wird programmtechnisch durch die Plausiprüfung abgebildet.

Die Plausiprüfung wird wie folgt durchgeführt:

  • Verwendung der Standard-Marker (12 Marker)
    • Wenn sich die Marker des Tieres von den Marker der zu prüfenden Eltern herleiten lassen, ist das Ergebnis der Plausiprung 'unbestritten'.
    • Wenn es mehr als eine Abweichung in den Markern gibt, ist das Ergebnis der Plausiprüfung 'bestritten'.
    • Wenn es nur eine Abweichung in den Markern gibt, wird die Plausiprüfung erweitert und die optionalen Marker geprüft.
  • zusätzliche Verwendung der optionalen Marker
    • Wenn sich die optionalen Marker des Tieres von den Markern der zu prüfenden Eltern herleiten lassen, ist das Ergebnis der Plausiprüfung 'unbestritten'.
    • Wenn sich die Marker des Tieres von den Markern der zu prüfenden Eltern nicht herleiten lassen, ist das Ergebnis der Plausiprüfung 'bestritten'.

Die Plausiprüfung wird in der Kombination Tier - Vater - Mutter durchgeführt und das Ergebnis ist das Gesamtergebnis der Plausiprüfung für das Tier. Zusätzlich wird eine Plausiprüfung je zu prüfendes Elternteil vorgenommen.

  • Gesamtergebnis der Plausiprüfung beim Tier (Abstammung des Tieres)
    • Es erfolgt eine Prüfung der Markerdaten des Tieres, des zu prüfenden Vaters und der zu prüfenden Mutter in Abhängigkeit von dem Vorhandensein der Marker. D.h. wenn beim Tier die Information eines Markers nicht vorliegt (- - oder ), wird der Marker für die Plausiprüfung nicht berücksichtigt, auch wenn Informationen für den Vater oder die Mutter vorliegen. Hat das Tier Markerinformationen und sowohl beim Vater als auch bei der Mutter liegen die Information eines Markers nicht vor (- - oder ), dann wird der Marker für die Plausiprüfung nicht berücksichtigt.
  • Ergebnis der Plausiprüfung beim Vater (Vaterschaft)
    • Es erfolgt die Prüfung der Markerdaten des Tieres und des zu prüfenden Vaters. D.h. wenn beim Tier oder beim Vater die Information eines Markers nicht vorliegt (- - oder ), wird der Marker für die Plausiprüfung nicht berücksichtigt.
  • Ergebnis der Plausiprüfung bei der Mutter (Mutterschaft)
    • Es erfolgt die Prüfung der Markerdaten des Tieres und der zu prüfenden Mutter. D.h. wenn beim Tier oder bei der Mutter die Information eines Markers nicht vorliegt (- - oder ), wird der Marker für die Plausiprüfung nicht berücksichtigt.

Es muss mind. 1 optionaler Marker zwischen Tier/Vater/Mutter vergleichbar sein, wenn es eine Abweichung in den Standardmarkern gibt

Beispiele:

Das Gesamtergebnis der Plausiprüfung ist unbestritten

  • Ist sowohl der Vater als auch die Mutter 'unbestritten', ist die Elternschaft 'unbestritten'
    • Textliche Darstellung: V+ M+

Das Gesamtergebnis der Plausiprüfung ist bestritten

  • Ist sowohl der Vater als auch die Mutter 'bestritten', ist die Elternschaft auszuschließen.
  • Liegt ein Ergebnis beim Vater 'unbestritten' und bei der Mutter 'bestritten' vor, kann die Vaterschaft nicht ausgeschlossen werden, aber die Mutterschaft kann ausgeschlossen werden.
  • Liegt ein Ergebnis beim Vater 'bestritten' und bei der Mutter 'unbestritten' vor, kann die Mutterschaft nicht ausgeschlossen werden, aber die Vaterschaft kann ausgeschlossen werden.
  • Liegt ein Ergebnis beim Vater 'unbestritten' und bei der Mutter 'unbestritten' vor, kann die Mutterschaft sowie die Vaterschaft nicht ausgeschlossen werden, aber die Elternschaft kann ausgeschlossen werden.

Plausiprüfung zzgl. Datengrundlage

Ab dem 3.09.2021 werden die 'Mikrosatelliten (MS) - Einzelnachweise' (E-Ergebnis), die für die Plausiprüfung berücksichtigt werden, als Datengrundlage mit dem Plausi-Ergebnis verknüpft und im Plausi-Ergebnis angezeigt. Bsp: Plausi-Ergebnis mit den drei beteiligten Mikrosatelliten (MS) - Einzelnachweisen. Mit Hilfe des Scrollbalkens werden alle Marker angezeigt.

Während im ersten Schritt nur das (E) Mikrosatelliten (MS) - Einzelnachweise des Pferdes verknüpft wurde, d.h. Plausiprüfung verknüpft mit dem E-Ergebnis des Tieres, wird nun auch die Verknüpfung für die Vaterschaft und die Mutterschaft erzeugt und angezeigt.

Plausiprüfung nur auf ein Elternteil

Um die Abstammung eines Pferde auf der Grundlage der Markerinformation (E-Ergebnisse Mikrosatelliten) vornehmen zu können, müssen verwendbare E-Ergebnisse vom Tier, vom Vater und von der Mutter vorliegen. Fehlen die E-Ergebnisse vom Vater oder von der Mutter, wird die Plausi nur für die Vaterschaft bzw. Mutterschaft durchgeführt und somit nur auf ein Elternteil geprüft.

Die Plausiprüfung wird in der Kombination Tier - Vater oder Tier - Mutter durchgeführt.

  • Gesamtergebnis der Plausiprüfung beim Tier (Vaterschaft oder Mutterschaft)
    • Es erfolgt eine Prüfung der Markerdaten des Tieres und des Vaters oder des Tieres und der Mutter in Abhängigkeit von dem Vorhandensein der Marker.
  • Ergebnis der Plausiprüfung beim Vater (Vaterschaft)
    • Es erfolgt die Prüfung der Markerdaten des Tieres und des Vaters.
  • Ergebnis der Plausiprüfung bei der Mutter (Mutterschaft)
    • Es erfolgt die Prüfung der Markerdaten des Tieres und der Mutter.

Das Gesamtergebnis der Plausiprüfung ist unbestritten

  • Liegt nur ein Ergebnis beim Vater vor und ist es 'unbestritten', kann die Vaterschaft nicht ausgeschlossen werden
    • Textliche Darstellung: V+
  • Liegt nur ein Ergebnis bei der Mutter vor und ist es 'unbestritten', kann die Mutterschaft nicht ausgeschlossen werden
    • Textliche Darstellung: M+

Das Gesamtergebnis der Plausiprüfung ist bestritten

  • Liegt nur ein Ergebnis beim Vater vor und ist es 'bestritten', kann die Vaterschaft ausgeschlossen werden.
  • Liegt nur ein Ergebnis bei der Mutter vor und ist es 'bestritten', kann die Mutterschaft ausgeschlossen werden.

Wenn ein unbestrittenes Plausiergebnis vorliegt, dass nur auf der Plausiprüfung eines Elternteils beruht, kann kein Pass erstellt werden. D.h. zum Zeitpunkt der Passerstellung wird der Hinweis angezeigt, dass das Ergebnis für den Passdruk nicht ausreichend ist:

Dieser Hinweis erweitert die Prüfungen zum Passdruck.

Der Anwender muß entscheiden, ob das Ergebnis ausreichend ist: möglicherweise kann bei einem Elternteil keine Probe mehr gezogen werden, da z.B die Stute eingegangen ist. Wenn das Ergebnis als ausreichend bewertet wird, ruft der Anwender das Plausi-Ergebnis auf und erfaßt bei dem betroffenen Elternteil das Ergebnis mit 'keine Probenziehung möglich', indem die Aktion 'Keine Probenziehung für das fehlende Elternteil setzen' angeklickt wird:

Das Ergebnis 'keine Probenziehung' wird bei den fehlenden Elternteil gesetzt, in dem das fehlende Elternteil aus den Stammdaten des Pferdes in das Plausiergebnis mit 'keine Probenziehung' übernommen wird.

Erst dann kann ein Equidenpass erstellt werden.

Falls zum Zeitpunkt des Passdruckes für das fehlende Elternteil ein E-Ergebnis (MS-Einzelnachweis) vorliegt, kann die Aktion 'Kein Probenziehung für das fehlende Elternteil setzen' nicht durchgeführt werden.

Der Anwender kann in der Übersicht 'SNP-/MS-/Blutuntersuchung' eine Plausiprüfung mit der Aktion '(P) MS-Plausibilitätsprüfung auslösen' starten.

manuelle Plausiprüfung mit weniger Markern

Im Rahmen der manuellen Plausibilitätsprüfung '(P) MS-Plausibilitätsprüfung auslösen' kann der Anwender entscheiden, ob die Mindestanforderungen an die zu verwendenden Ergebnisse des 'Mikrostatelliten (MS) - Einzelnachweises' für die Überprüfung der Elternschaft reduziert werden sollen. Die Plausiprüfung wird dann durchgeführt, wenn:


- insgesamt mindestens 11 Mikrosatelliten vorhanden sind. Zugelassen ist jegliche Kombination aus ISAG-Standardmarkern und opt. Markern.

Es müssen immer 11 Marker zwischen Elterntier und Nachkommen verglichen worden sein, nur dann Aussage bestritten oder unbestritten möglich.

Soll die Plausiprüfung mit weniger Markern vorgenommen werden, ist die Checkbox 'Plausi mit weniger Markern durchführen' zu aktivieren:

Die Plausiprüfung mit weniger Markern könnte aktiviert werden, wenn

  • im Rahmen der Plausiprüfung die Plausi nicht durchgeführt werden kann, weil die E-Ergebnisse der zu prüfenden Eltern oder des Tieres selbst nicht die Mindestanforderungen erfüllen

  • im Rahmen der Plausiprüfung die Plausi nur für ein Elternteil durchgeführt werden kann, weil die E-Ergebnisse des anderen Elternteils nicht die Mindestanforderungen erfüllt

Wird eine Plausiprüfung mit weniger Markern durchgeführt, erscheint im Text der Hinweis: Manuelle Plausibilitätsprüfung mit weniger Markern durchgeführt

Beispiel: Anzeige eines Ergebnisses '(P) Mikrosatelliten (MS) - Plausibilitätsprüfung'

Wenn die Plausi-Prüfung mit der Funktion 'weniger Marker' ausgeführt wird, obwohl genügend Marker bei beiden Elternteilen und dem Nachkommen vorhanden sind, dann wird die Plausi-Prüfung ausgeführt, als wenn die Funktion 'mit weniger Markern' nicht aktiviert worden wäre.

Haben beide Elternteile wenig nur 11 Marker ODER das Tier selbst, sind keine Abweichungen zulässig, d.h. schon eine Abweichung führt zu einem Ergebnis 'bestritten' auch wenn die Teilergebnisse (Mutterschaft/Vaterschaft) jeweils 'unbestritten' sind.

Zusammenfassung der Prüfungen

Prüfung der Abweichungen zwischen Nachkomme und einem Elternteil (Vater/Mutter):

  • wenn keine Standardmarker verglichen werden konnten → Ergebnis 'bestritten'
  • wenn mit reduzierter Anzahl Standardmarkern geprüft werden soll und Nachkomme oder Vorfahre nur die reduzierte Anzahl Standardmarker hat:
    • bei Abweichungen in den Standardmarkern → Ergebnis 'bestritten'
    • keine erweiterten Marker sind verglichen worden → Ergebnis 'bestritten'
    • bei Abweichungen in den erweiterten Markern → Ergebnis 'bestritten'
    • erweiterte Marker sind verglichen worden und es gab keine Abweichungen in den Standardmarkern und erweiterten Markern → Ergebnis 'unbestritten'
    • haben beide Eltern eine reduzierte Anzahl Marker und eine Abweichung in Kombination → Ergebnis 'bestritten'
    • hat der Nachkomme eine reduzierte Anzahl Marker und eine Abweichung in Kombination → Ergebnis 'bestritten'
  • ansonsten:
    • keine Abweichungen in den Standardmarkern → Ergebnis 'unbestritten'
    • wenn 1 Abweichung in den Standardmarker und erweiterte Marker verglichen wurden und keine Abweichung in den erweiterten Markern → Ergebnis 'unbestritten'
    • ansonsten → Ergebnis 'bestritten'

Prüfung der Abweichungen zwischen Nachkomme und Vater und Mutter:

  • Teilergebnis für Vater nicht 'unbestritten' → Ergebnis 'bestritten'
  • Teilergebnis für Mutter nicht 'unbestritten' → Ergebnis 'bestritten'
  • keine Standardmarker konnten verglichen werden → Ergebnis 'bestritten'
  • keine Abweichungen in den Standardmarkern → Ergebnis 'unbestritten'
  • wenn Teilergebnisse Vater und Mutter unbestritten aber Kombination beider Elternteil zu Tier nicht möglich→ Ergebnis 'bestritten'
  • wenn 1 Abweichung in den Standardmarker und erweiterte Marker verglichen wurden und keine Abweichung in den erweiterten Markern → Ergebnis 'unbestritten'
  • ansonsten → Ergebnis 'bestritten'

Fehlende Mikrosatelliten-Marker von Elternteilen

  • Für Nachkommen keine MS-Plausibilitätsprüfung möglich, wenn einzelne Marker in Ergebnissen oder ganze Ergebnisse fehlen
  • Anforderung Auswertung bei der Abteilung PL im vit (z.B. für den aktuellen Fohlenjahrgang)
  • Abrufen der Auflistungen unter ‚Verarbeitungen‘
  • Versand der Dateien an Institut(e)
  • Übermittlung fehlender Ergebnisse durch Institut (elektronisch an vit / zur manuellen Eingabe an VB)
  • Auslösung der MS-Plausibilitätsprüfung beim Nachkommen zum späteren Zeitpunkt