Inhaltsverzeichnis

Ketose-Check

Ketose-Check

Die Ketose ist eine häufige Erkrankung mit negativen Folgen für Gesundheit, Leistung und Fruchtbarkeit von Milchkühen nach der Kalbung. Die vit-Anwendung „Ketose-Check“ hilft Milcherzeugern, subklinische Ketosen frühzeitig zu erkennen und Herdenmanagement sowie Fütterung entsprechend anzupassen.

Für die Ermittlung des Ketoserisikos wird mit Hilfe eines statistischen Modells aus den routinemäßig gewonnen Milch-MIR-Spektraldaten der Blut-BHB -Wert (Beta-Hydroxybutyrat) aus der Milchprobe einer einzelnen Kuh geschätzt.

Subklinische Ketose: der bBHB-Wert im Blut ist erhöht (>= 1,2 mmol/l), die betroffenen Kühe zeigen keine klinischen Symptome

Klinische Ketose: der bBHB-Wert im Blut ist sehr hoch (>= 3 mmol/l). Klinische Symptome werden sichtbar, z.B. weniger Milchleistung, kein Appetit, Azetongeruch usw.

Nach jeder Milchkontrolle werden die Ergebnisse der potentiell betroffenen Tiere zwischen dem 5. Und 55. Laktationstag aufbereitet und sowohl in einer Herdenübersicht als auch Einzeltierbezogen dargestellt.

Die Aktionsliste Kalbung ergänzt das Tool und dient dem Betriebsmanagement als Hilfestellung, um Geburtshilfe, Tierarztkontrollen, Fütterungsanpassungen und weitere Maßnahmen zu koordinieren. Der Fokus liegt auf dem Wohlbefinden der Tiere und der Optimierung der Milchproduktion.

Nach Betreten der Anwendung wird immer die aktuellste Kontrolle angezeigt.

Filterfunktionen (oberer Bereich)

Herdenübersicht

Tabelle:

Grafische Darstellung:

Einzeltierübersicht

Grafische Darstellung:

Tabelle:

Aktionsliste Kalbung

Die dargestellte „Aktionsliste Kalbung“ gibt einen Überblick über wichtige Informationen bezüglich tragender Tiere in den kommenden drei bis vier Monaten, die bei vorherigen Kalbungen auffällig waren. Hierzu werden Informationen zum Ketosestatus der vorherigen Kalbungen sowie zusätzlich erfasste Befunde oder Diagnosen herangezogen.

Der voraussichtliche Kalbemonat ist filterbar.

Im Folgenden wird die Bedeutung der einzelnen Spalten und deren Nutzung erklärt:

Exkurs: MIR-Spektroskopie

Die MIR-Spektroskopie (Mid-Infrared-Spektroskopie, also Spektroskopie im mittleren Infrarotbereich) ist eine Technik, die mithilfe von Infrarotlicht die chemische Zusammensetzung von Proben analysiert. Sie wird in der Milchproduktion vor allem genutzt, um die Inhaltsstoffe wie Fett, Eiweiß, Laktose, Harnstoff und sogar Stoffwechselmarker (z. B. Ketonkörper für den Ketosestatus) in der Milch zu bestimmen. Funktionsweise:

  1. Infrarotlicht wird durch die Milchprobe geleitet.
  2. Die verschiedenen Moleküle in der Milch (z. B. Fett, Eiweiß) absorbieren bestimmte Wellenlängen des Lichts entsprechend ihrer chemischen Bindungen.
  3. Ein Detektor misst, welches Licht nicht mehr durchkommt (absorbiert wird).
  4. Das Ergebnis ist ein Spektrum, das Informationen über die chemische Zusammensetzung der Milch gibt.

Die Stärke der MIR-Spektroskopie liegt darin, dass sie schnell, präzise und ohne zusätzliche chemische Reagenzien durchgeführt werden kann.